Neurose und menschliches Wachstum

Über den Titel

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zitiert nach Amazon-Kundenrezensionen

5.0 von 5 Sternen

Eines der besten psychologischen Bücher, die ich kenne! Ein wahrer Schatz an Erkenntnissen!

Von Dr. Karin Barve am 23. Juni 2014

Obwohl das Buch von Frau Horney bereits über 50 Jahre alt ist, hat es von seiner Aktualität nichts verloren. Frau Horney ist wirklich eine Kennerin psychoanalytischer Zusammenhänge, die sie in einer eingängigen Sprache an den Leser zu bringen versucht. Dabei plappert sie nicht einfach Freud'sche Plattitüden nach, sondern entwickelt als Neo-Psychoanalytiker völlig eigene Konzepte.

Die Ideen und Therorien von Frau Horney befruchten immer wieder meine Arbeit als Psychotherapeutin. Worum geht es im Kern?

Der Mensch kommt als ängstliches und unsicheres Wesen auf die Welt. Um Angst und Unsicherheit zu bewältigen, suchen sich viele Menschen unseres Kulturkreises ein Ideal-Selbst, zu dem sie sich entwickeln möchten. Der eine möchte gerne perfekt sein und berufliche Höchstleistungen vollbringen, die nächste Person sieht ihr Ideal in permanenter Selbstzurücknahme und einem Leben für die anderen. Der nächste möchte gerne Ruhm, Prestige und Ansehen erlangen. All dies sind Bewältigungsstrategien, um die Angst und Unsicherheit ein für alle Mal zu besiegen. Dies führt zu einem endlosen Kampf stetiger Selbstverbesserung und dem Gefühl, sich noch mehr anstrengen zu müssen, um endlich beim Erlösungsideal anzukommen. Nur leider kommt man/frau meist nicht dort an. Das gewählte Ideal ist von seiner Grundanlage her nicht erreichbar. Das erkennen aber viele Menschen nicht und fordern nun noch weitere Anstrengung von sich. Das Ideal an sich mögen sie nicht hinterfragen oder gar aufgeben, denn sie halten es für die Lösung ihrer Lebensprobleme.
Konsequenterweise führt dieser Lebensstil zu Selbsthass, Selbstablehnung und Geringschätzung der eigenen Person, wie sie in Wirklichkeit ist. Das sog. "Wahre Selbst", das was man/frau von seinen Fähigkeiten, Anlagen und Eigenschaften ist, wird als ungenügend erachtet.Denn das Wahre Selbst beinhaltet auch Gefühle wie Angst, Unsicherheit, viele andere Gefühle und das Nicht-Wissen.
Man/frau kann das ganze Leben damit verbringen, jemand anderen aus sich zu machen, als der sie oder er tatsächlich ist. Zum Lebensglück und Zufriedenheit ist damit wenig beigetragen, da man immer wieder mit eigenen Defiziten in Kontakt kommt, denn das Ideal-Bild hängt unerreichbar hoch. Man stelle sich vor, jemand versucht von morgens bis abends jemand anderen aus sich zu machen als den, den er ohne Anstrengung verkörpern kann.

Ein Ausstieg aus diesem weit verbreiteten Teufelskreis ist nur möglich, wenn das Selbst-Ideal als vermeintliche Lösung für existenzielle Probleme in Frage gestellt und nach und nach losgelassen wird. Nur dann kann sich eine Person ihrem Wahrem Selbst zuwenden. Das bedeutet einerseites Akzeptanz von Angst und Unsicherheit als unvermeidbare Befindlichkeiten im Leben, mit denen immer wieder neu umgegangen werden muss. Zugleich kann diese Person aber auch einen ungeheuren Zuwachs an Lebendigkeit, Spontaneität und Kreativtät erleben. Selbstablehung kann sich in echte Selbstakzeptanz wandeln. Viele Menschen, die diesen Weg der inneren Befreiung gegangen sind, haben ihn als sehr lohnend erlebt. Sie fühlen sich mehr im Gelingen, ihr Selbstwertgefühl ist gestärkt.
Auch alle anderen Bücher von Karen Horney kann ich empfehlen bis auf das Werk "Psychologie der Frau", welches ich für rückschrittlich halte.

Dr. Karin Barve





5.0 von 5 Sternen

informativ, übersichtlich, verständlich

Von Philipp Scheuerlein am 25. Mai 2006

Ein sehr intelligent geschriebenes Sachbuch, welches die Themen Neurosen, Psychotherapie, Selbstfindung, Selbstanalyse umfangreich behandelt und durchleuchtet.

Durch Vergleiche mit anderen Experten (u.a Freund) und Buchverweisen, werden auch andere Sichtweisen erklärt und kritisiert.

Das Beste psychoanalytische Buch was man lesen kann!

ÜberHorney, Karen

Karen Horney (1885-1952), die aus Hamburg stammende Ärztin und Psychoanalytikerin, war Schülerin von Karl Abraham, emigrierte 1932 in die Vereinigten Staaten und leitete dort das American Institute of Psychoanalysis.
Als eine Hauptvertreterin der Neopsychoanalyse setzt sich die Autorin kritisch mit den Erkenntnissen Freuds auseinander. Sie beschreibt erstmals in der Tiefenpsychologie die Entstehung der Neurosen als Ergebnis soziologischer Faktoren. Dies macht den Weg frei für ein besseres Verständnis von Neurosen, das sie in ihrem umfangreichen Lebenswerk Schritt für Schritt entwickelt.